Therapien
Eine Therapie, die die ALS zum Stillstand oder gar zur Heilung bringt gibt es leider noch nicht.
Aber dennoch gibt es die Möglichkeit mit verschiedenen Therapien die ALS zu behandeln.
Medikamente:
Rilutek
Es ist das Medikament was bei ALS verschrieben wird. Rilutek ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Riluzol enthält.
Riluzol ist ein Glutamat-Hemmstoff. In einer Studie von 1994 wurde eine lebensverlängernde Wirkung von 3 Monaten festgestellt. Riluzol bremst allerdings nur das individuell Voranschreiten der Krankheit. Die Verschlechterung ist bei jedem Patienten unterschiedlich.
Rilutek kann ALS nicht heilen und auch verlorene Funktionen nicht wiederherstellen.
Speichelfluss
Die Sialorrhoe (Vermehrte Speichelmengen im Mund, z. T. mit Austreten aus dem Mund) tritt mit Auftreten einer Schluckstörung auf und belastet die Patienten häufig sehr stark.
Die Behandlung erfolgt meistens mit Amitriptylin (z.B. Saroten®). Nebenwirkung dieses Medikamentes eine ausgesprochenen Mundtrockenheit (anti-cholinerger Effekt). Alternativ oder in Kombination erfolgt die Behandlung mit einem sog. Scopolamin-Pflaster (z.B. Scopoderm TTS®) oder Atropin (z.B. Tropfen, Atropin sulfuricum AWD Tabletten®).
Kau- und Schluckstörung
Durch eine Schwäche der Kau- und Schlundmuskulatur kommt es zu einer Schluckstörung (Dysphagie). Ursache ist eine Degeneration der motorischen Neuronen im Hirnstamm (bulbäre Symptomatik) oder in übergeordneten Bereichen (pseudobulbäre Symptomatik). Häufige ist das Verschlucken an Flüssigkeiten. Die Folgen der Schluckstörungen sind die Neigung zur Aspiration von Speichel und Nahrungsbestandteilen, eine zum Teil ausgeprägte Verlängerung der Dauer der Mahlzeiten sowie eine Verringerung der oralen Nahrungsaufnahme. Ein Gewichtsverlust tritt hingegen häufig schon vor Auftreten einer Schluckstörung als Symptomatik auf.
Hier gibt es die Möglichkeit einer Ernährungssonde. PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)
Spastik
Eins schwere Spastik bei ALS ist sehr selten. Um die Beweglichkeit zu verbessern gibt es die physikalische Therapie nach Bobath. In schweren Fällen gibt es die Möglichkeit von Medikamenten u.a. mit Baclofen. Hier muss mal allerdings mit Nebenwirkungen z. B. Müdigkeit, Gleichgewichtsstörung, Taumel, Schwäche u. a. rechnen.
Pathologisches Lachen/Weinen
Bei dem s pathologischen Lachens/Weinens handelt es sich um ein unkontrolliertes Lachen oder Weinen. Hierbei handelt es sich um die Folge einer zentralen Schädigung und ist Ausdruck des sog. Pseudobulbärsyndroms.
Ein medikamentöser Behandlungsversuch kann erfolgen, wenn die Patienten durch die Symptome stark belastet sind.
Folgende Medikamente gibt es dafür: Citalopram, Fluvoxamin.
Beatmung
Bei Fortgeschrittener ALS stellt sich eine Schwäche der Atem- und Atemhilfsmuskulatur ein. In der Regel kommt es aber nicht zum Ersticken (Sauerstoffmangel) sondern durch eine Hypoventilation zu einer Retention von Kohlendioxid mit entsprechender Bewusstseinstrübung. Die Symptome sind typischerweise nächtliche Schlafstörungen, Alpträume, Unruhezustände und Tachykardie, morgendliche Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen.
Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten.
1. die Maskenbeatmung
Die Beatmungsmaske dient in der Anästhesie, Notfallmedizin und Intensivmedizin.
2. Tracheotomie
die Tracheotomie ist ein Luftröhrenschnitt und in chirurgischer Eingriff.
Logopädie
LogopädInnen behandeln Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, die organisch, funktionell oder neurologisch erkrankt sind.
Die Ziele der Sprachtherapie besteht vor allem darin, die Funktionen so lange wir möglich zu erhalten und zu gegebener Zeit die Arbeit mit einem Sprachcomputer zu beginnen
Atemtherapie
Bei ALS wird im Laufe der Zeit die Lungenfunktion beeinträchtigt. Die Lungenfunktion sollte deshalb regelmäßig überprüft werden.
In der Atemtherapie wird der Atemimpuls und die Atemführung trainiert.
Weitere Punkte die auch trainiert werden sind:
- Schlucken mit speziellen Schlucktechniken
. Ess- und Trinkhilfen
- die Gesichts-, Kau- und Mundmuskeln
Eventuell kann auch eine zeitliche oder dauerhafte Heimbeatmung erfolgen. Die Beatmung kann das Wohlbefinden und die Lebensqualität steigern. In den meisten Fällen wird sie hauptsächlich nachts angewendet, um die Muskulatur zu entlasten und zu entspannen.
Physiotherapie
Die Physiotherapie hat eine besondere Bedeutung bei der ALS.
Natürlich ist es bei der ALS nicht möglich Bewegungsfunktionen zu erhalten und zu verbessern, aber es können Lähmungen und Spastiken etwas raus gezögert werden.
Die Kernprobleme bei der Arbeit nach dem Bobath-Konzept sind die zentral bedingte teilweise oder vollständige Lähmung (Parese bzw. Plegie) eines Körperabschnittes, die Haltungs-, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen, unkontrolliert erniedrigte Muskelspannung (Hypotonus, schlaffe Lähmung) bzw. unkontrolliert erhöhte Muskelspannung (Hypertonus, Spastik) sowie die Störungen der Körperselbstwahrnehmung (Propriozeption).
Je nach Krankheitsverlauf sollte zweimal in der Woche eine physiotherapeutische Behandlung durchgeführt werden.
Ziel der Therapie ist:
- Verzögerung der Kraftminderung
- Verzögerung des Geh- und Stehverlustes
- Gleichgewicht und Bewegungskoordination